Warum Überspannungsschutz / Blitzschutz bei PV Anlage & Balkonkraftwerk?
Allein in Deutschland entstehen jedes Jahr 450 000 Überspannungsschäden. Grund hierfür sind nicht nur die energiereichen Blitzüberspannungen. Neben direkten Blitzeinschlägen führen ferne Blitzeinschläge, im Umkreis von bis zu 2 km, durch induktive Einkopplungen in die Versorgungsleitung zu Überspannungen in der elektrischen Anlage.
Überspannungen bei PV Anlagen
Häufig treten Überspannungen auch als Folge von Schalthandlungen (Kürzel laut Norm: SEMP = Switching Electromagnetic Pulse) auf. Diese Schalthandlungen sind zwar energieärmer als Blitzüberspannungen, können jedoch einen sehr steilen Anstieg aufweisen. Das Schalten von leistungsstarken Maschinen, induktiven Verbrauchern oder auch Kurzschlüsse im Stromversorgungsnetz stellen Ursachen für diese transienten Überspannungen dar. Elektronische Bauelemente können durch diese Belastungen zerstört werden und durch einen Kurzschluss eine gefährliche Funkenbildung erzeugen.
Überspannungsschutz für Ihre PV Anlage und weitere elektrische Geräte im Haus
Der Überspannungsschutz für eine Solar / PV-Anlage samt Batteriespeicher bedeutet in erster Linie Sicherheit für die Investition. Damit sind nicht die oft verwechselten Fangstangen eines äußeren Blitzschutzes gemeint, die manche Häuser verunstalten.
Wir sprechen von aktiven Bauteilen, die alle elektrischen Geräte im Haus inklusive der Photovoltaikanlage vor schädlichen Überspannungen schützen.
Auch wenn ein Blitz nicht direkt einschlägt, können sich durch dessen Magnetfeld sehr hohe Spannungsspitzen einkoppeln. Die Elektronik in vielen Geräten inklusive der Wechselrichter reagiert hier sehr empfindlich. Darum werden Schutzgeräte in alle Leitungen, die ins Gebäude kommen, eingesetzt. Dazu zählen vor allem die Solarkabel von den PV-Modulen und der reguläre Anschluss vom Stromnetz.
DIN VDE 0100-443: Schutz bei Störspannungen, elektromagnetischen Störgrößen und Schutz bei transienten Überspannungen infolge atmosphärischer Einflüsse oder von Schaltvorgängen
Ein Überspannungsschutz ist seit 2016 Pflicht für Elektroinstallateure, die ihre Elektroanlagen gemäß den aktuellen VDE-Normen errichten.
Die Norm DIN VDE 0100-443 fordert:
Überspannungsschutz muss vorgesehen werden, wenn die Folgen der Überspannung Auswirkungen haben auf:
1. Menschenleben, z.B. Anlagen für Sicherheitszwecke oder im medizinischen Bereich
2. öffentliche Einrichtungen oder Kulturbesitz, z.B. Ausfall für öffentlicher Infrastruktur
3. Gewerbe- oder Industrieanlagen, z.B. Hotels, Banken, Produktionsstätten, Landwirtschaft
4. Ansammlungen von Personen, z.B. in Kinos, Schulen, Flughäfen, Statthallen, Messen, Kindergärten
5. Einzelpersonen, z.B. in Wohn- oder Bürogebäuden, wenn dort Betriebsmittel der Überspannungskategorie I oder II angeschlossen sind. Damit sind fast alle Elektroendgeräte gemeint, die einen Stecker haben.